Als ich im Jahre 1993, RSD als Selbstverteidigungssystem etabliert habe, gab es viele Dinge zu bedenken. Angefangen von Inhalten und Prinzipien bis hin zu Logoentwicklung, Markenrecherchen etc.. Aber eine Frage hat mir lange schlaflose Nächte bereitet: Wie weit möchte ich mich von traditionellen Kampfsportarten entfernen? Möchte ich klassische Graduierungen einführen?

Auf der einen Seite ist RSD neu, modern und sehr radikal. Beim Training wird sich beschimpft, gepöbelt und rumgeschubst. Wie es eben auf der Straße so ist. Auf der anderen Seite sind klassiche Werte, wie sie in den fernöstlichen Kampfkünsten gelebt werden, heute wichtiger denn je und haben sicherlich einen großen Anteil an der Person, die ich heute bin.

 

Der traditionelle Weg

 

Und beim Thema Graduierungen habe ich mich bewusst für den traditionellen Weg entschieden: Gürtel, mit den damit verbundenen Prüfungen. Angefangen von weiß, über gelb, orange, grün, blau, braun, schwarz (1. – 5. Dan.), rot-weiß (6. – 9. Dan) und rot für den 10. Dan. Die Prüfungsprogramme beinhalten einen praktischen und einen theoretischen Anteil. Allerdings wird erst ab dem Schwarzgurt  ein tiefgehendes, theoretisches Verständnis von RSD erwartet. Ich finde es wichtig, dem Schüler zu zeigen, dass er Fortschritte macht.

Trotzdem wird keiner zu Prüfungen gezwungen und darf dennoch alles lernen. Schüler erst dann weiteres Wissen zu vermitteln, nachdem sie eine Prüfung gemacht haben, ist mir fremd. Dafür gibt es dann wieder die traditionellen Kampfkünste.

 

Euer Kai